Wie erkenne ich eine Zecke?

Die Zecke: Sie ist ein Spinnentier und gehört zur Ordnung der Milben. Weltweit gibt es über 900 Zeckenarten. In der Schweiz ist der sogenannte gemeine Holzbock (Siehe Abbildung) die am häufigsten vorkommende Art.

Der Holzbock: Er ist vor allem zwischen März und November aktiv und kommt bis auf Höhen von 2000 Metern über Meer vor. Zecken leben vor allem im Unterholz und an Wald- und Wegrändern. Sie steigen auf niedrig wachsende Pflanzen, von wo aus sie vorbeistreifende Tiere und Menschen befallen. Nachdem sich die Zecke eine geeignete Körperstelle sucht, sticht sie schmerzlos und beginnt Blut zu saugen. Dabei ist sie oft mehrere Tage fest mit ihrem Wirt verbunden und kann Krankheitserreger übertragen.

Entwicklungsstadien: Die Zecke durchläuft in ihrer Entwicklung drei Stufen von der Larve über die Nymphe bis zur erwachsenen Zecke. Für den Übergang von einer Stufe zur nächsten braucht sie eine Blutmahlzeit. Vor allem die sehr kleinen Nymphen sind tückisch, da sie oft stärker von Erregern beladen sind als erwachsene Zecken und zudem nur schlecht sichtbar sind.

Wie gefährlich sind Zecken?

Krankheiten: In der Schweiz sind vor allem zwei von Zecken übertragenen Infektionskrankheiten von Bedeutung: Die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).

Häufigkeiten: Die Borreliose ist die am häufigsten von Zecken übertragene Krankheit. In der Schweiz sind 5 bis 50 Prozent der Zecken mit ihrem Erreger (Borrelia burgdorferi) infiziert. Gemäss Schätzungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) erkranken in der Schweiz jährlich 10000 Personen an einer Borreliose. Die FSME hingegen kommt viel seltener vor. Seit 2005 treten pro Jahr zwischen 100 und 250 Fälle auf.

Gefahrenzonen: Die Karte zeigt die Gebiete, wo Zecken mit dem Borreliose-Erreger vorkommen können. Entsprechend lokalen Häufungen von FSME Krankheitsfällen gibt das BAG zudem eine Impfempfehlung für gefährdete Gebiete.

Was sind die Gefahren?

Die Borreliose: Eine Infektion mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi kann zur Borreliose (auch Lyme-Krankheit oder Lyme-Borreliose genannt) führen. Die Krankheit kann verschiedene Organe betreffen, unter anderem die Haut, Gelenke, das Nervensystem und selten auch das Herz. Unerkannt oder ungenügend behandelt, kann die Borreliose bleibende Behinderungen zur Folge haben.

Die FSME: Eine Infektion mit dem FSME-Virus kann zur Frühsommer-Meningoenzephalitis (Meningoenzephalitis: Entzündung von Hirnhaut und Hirn) führen. Die Infektion verläuft meist unerkannt und beschwerdefrei. Kommt es zur Krankheit sind bleibende Schäden und sogar Todesfälle möglich.
Gegen die FSME existiert eine wirksame Schutzimpfung.

Welche Körperstellen sind gefährdet?

Ganzer Körper: Zeckenstiche können prinzipiell an allen Körperteilen vorkommen. Die Zecke gelangt in der Regel unbemerkt auf den Körper ihres Wirtes. Sie sucht sich eine Stelle zum Blut saugen. Dabei bevorzugt sie weiche, gut durchblutete und dünne Hautstellen wie Kniekehlen und Achseln.

Wenn sich eine Zecke festbeisst, tut das oft nicht weh und wird deshalb meist nicht bemerkt. Zecken sollten immer möglichst schnell entfernt werden, weil die Gefahr einer Infektion umso grösser wird, je länger die Zecke Blut saugt.

Wie kann ich mich am besten schützen?

Schutz: Um Zeckenstiche zu vermeiden, sollte man sich möglichst nicht im hohen Gras oder an Wald- und Wegrändern aufhalten. Wenn doch, kann die richtige Kleidung einen guten Schutz bieten (siehe Grafik). Auch verschiedene Zeckensprays können es den Parasiten erschweren an Kleidung oder Haut haften zu bleiben.

Ausserdem sollte man immer nach einem Aufenthalt an Orten mit möglichem Zeckenkontakt Körper (und Kleider) nach Zecken absuchen und solche sofort entfernen.

Was soll ich tun, wenn ich gestochen wurde?

Nach dem Stich: Wer eine saugende Zecke auf der Haut entdeckt, sollte sie möglichst schnell entfernen. Während allfällige FSME-Viren sofort nach dem Stich übertragen werden, vergehen mehrere Stunden bis es zu einer Borreliose-Infektion kommt. Es gibt also keinen Grund überhastet vorzugehen.

Zecke entfernen: Für das Herausziehen von Zecken gibt es verschiedene Werkzeuge (siehe Grafik). Auch mit den blossen Fingern, kann man die Zecke herausziehen. Bei allen Hilfsmitteln gilt: Die Zecke hautnah, langsam und kontrolliert entfernen. Das verhindert ein Quetschen der Zecke und somit auch die Freigabe von Körperflüssigkeiten. Nach dem Entfernen die Stichstelle mit Alkohol oder einer jodhaltigen Salbe desinfizieren.

Arztbesuch: Wenn eine mögliche Rötung an der Einstichstelle nicht zurückgeht oder sich ausbreitet, sollte man einen Arzt aufsuchen. Gleiches gilt, wenn grippeähnliche Symptome wie Fieber oder Gliederschmerzen auftreten.