Am 27. Juli 1953 beendet ein Waffenstillstandsabkommen den Korea-Krieg, in dem Millionen Menschen starben. Er begann, als am 25. Juni 1950 Truppen der «Koreanischen Demokratischen Volksrepublik» nach Südkorea vorstiessen. Die Schweiz schickt 1953 Armee-Personal an die Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea, um die neutrale Überwachungskommission für den Waffenstillstand (NNSC) zu unterstützen.
Im Februar reist US-Präsident Richard Nixon zu einem Gespräch mit Mao Zedong nach Peking. Das Treffen beruhigt nicht nur das Verhältnis zwischen den Vereinigten Staaten und dem kommunistischen China. Im Juli 1972 erklären Nord- und Südkorea ihr Ziel einer friedlichen Wiedervereinigung.
Im Dezember unterzeichnet Nordkorea den Atomwaffensperrvertrag. Damit verpflichtet sich der Staat, Atomwaffen weder herzustellen noch solche Waffen an Länder weiterzugeben, die keine Atommächte sind. Ob der Vertrag eingehalten wird, überprüfen Inspektoren der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), der Nordkorea bereits 1974 beitrat.
Die «Nordpolitik» beginnt. In einer Rede erklärt Südkoreas Präsident Roh Tae Woo seinen Sechs-Punkte-Plan. Demnach soll der Handel und Austausch zwischen der nord- und südkoreanischen Bevölkerung gefördert werden. Ausserdem sollen sich Südkoreas Beziehungen zu Nordkoreas Verbündeten normalisieren.
Bereits 1990 wird auf der politischen Spitzenebene in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul über Frieden verhandelt. Nachdem im Frühjahr 1991 die ersten gesamtkoreanischen Sportmannschaften an Turnieren teilgenommen haben, unterzeichnen Nord- und Südkorea im Dezember ein Versöhnungsabkommen.
Hinweise, dass Nordkorea Atomwaffen entwickelt, verdichten sich. Im Juni tritt das Land aus der IAEO aus. Ein Krieg scheint unausweichlich. Doch Ex-Präsident Jimmy Carter handelt mit Diktator Kim Il Sung aus, dass Nordkorea sein Atomwaffenprogramm einfriert. Nach dessen Tod übernimmt Sohn Kim Jong Il die Macht. Im Oktober verpflichtet sich das Land im Genfer Rahmenabkommen, sein Nuklearwaffenprogramm zu stoppen.
Auf Vermittlung von China treffen sich im Juni Kim Jong Il und der südkoreanische Präsident Kim Dae Jung. Damit setzt Dae Jung seine Strategie von Dialog und Annäherung («Sonnenscheinpolitik») um. Ein Verbindungsbüro im Waffenstillstandsort Panmunjom wird eröffnet. Treffen zwischen den USA und Nordkorea finden statt. Der Süden gewährt Tausenden nordkoreanischen Gefangenen Amnestie.
US-Präsident George W. Bush bezeichnet Nordkorea neben dem Irak und Iran als Teil der «Achse des Bösen». Diese Länder strebten nach Massenvernichtungswaffen und seien Förderer des internationalen Terrorismus. Annäherungsversuche zwischen Japan und Nordkorea enden in diplomatischer Verstimmung. Nordkorea wird von Öl-Lieferungen abgeschnitten. Kim Jong Il bricht das Genfer Rahmenabkommen und verweist die IAEO-Inspektoren des Landes.
Im Januar kündigt Nordkorea den Atomwaffensperrvertrag. Mehrmals lässt das Regime in diesem Jahr durchblicken, Atomwaffen zu besitzen. Im Mai überschreitet Bundesrätin Micheline Calmy-Rey als erste Vertreterin einer ausländischen Regierung die Waffenstillstandslinie zwischen Nord- und Südkorea. Im August finden in Peking die ersten Sechs-Parteien-Gespräche statt. Neben China, Süd- und Nordkorea sitzen Japan, die USA und Russland mit am Tisch.
Pjöngjang bestätigt 2006 offiziell seinen ersten Atomwaffentest, erklärt sich aber 2007 bereit, seine Atomeinrichtungen unbrauchbar zu machen. Südkoreas Staatschef Roh Moo Hyun überquert im Oktober als erster Präsident des Landes die entmilitarisierte Zone und trifft Kim Jong Il. 2008 streichen die USA Nordkorea von der Liste der «Terrorstaaten». Moo Hyuns Nachfolger Lee Myung Bak kündigt eine härtere Gangart gegen den Norden an.
Nachdem Nordkorea eine Rakete ins All geschossen hat, verschärft der Uno-Sicherheitsrat Sanktionen. Pjöngjang zeigt sich trotzig: schickt IAEO-Inspektoren aus dem Land, boykottiert die Sechs-Parteien-Gespräche. Pjöngjang erklärt, sein Atomprogramm wiederzubeleben, testet eine Atombombe. Im Mai lässt Nordkorea verlauten, der Waffenstillstandsvertrag von 1953 sei «hinfällig».
Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il stirbt im Dezember 2011. Sein Sohn Kim Jong Un übernimmt die Macht – und geht auf Konfrontation mit dem Westen. Er lässt sich von US-Präsident Barack Obamas Drohung, Sanktionen zu verschärfen, nicht an den Verhandlungstisch zwingen. Nach einem Atombombentest verschärft die Uno im Februar 2013 die Sanktionen. China distanziert sich langsam von Nordkorea.
Während Kim Jong Un Trägerraketen und Atombomben testet, verschärfen die USA die Sanktionen und den Ton. Im Sommer 2017 nehmen die Spannungen zwischen Washington und Pjöngjang drastisch zu. Im Herbst nennt US-Präsident Donald Trump Nordkoreas Diktator einen «Raketenmann auf Selbstmord-Mission». Trump lässt Nordkorea wieder auf die Liste der Terrorismus-Financiers setzen. China entzieht Schützling Nordkorea weiter Vertrauen.
Nord- und südkoreanische Athleten laufen gemeinsam an den Olympischen Winterspielen ein. Donald Trump kündigt die «heftigsten» Sanktionen an, die Nordkorea je gesehen habe. Kim Jong Un betritt als erster nordkoreanischer Staatschef den Süden: Im April trifft er den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In. Ein weiteres Mal Ende Mai. Ziel: Frieden bis Ende 2018. Nach zwischenzeitlicher Absage erklärt Donald Trump, sich mit Kim Jong Un am 12. Juni in Singapur zu treffen.