Auch nach sieben Jahre Syrien-Krieg kämpft Assad gegen die eigene Bevölkerung, Kurden, Rebellen und den IS – aber auch ausländische Mächte verfolgen in Syrien ihre eigenen Interessen. BLICK erklärt die Interessen im Syrien-Krieg.

Russland

Wladimir Putin steht seit Beginn des Syrienkrieges fest an Assads Seite. Der russische Präsident verhinderte mit seiner militärischen Intervention 2015 den Sturz seines langjährigen Verbündeten und sicherte sich dadurch einen neuen Luftwaffenstützpunkt bei Latakia. Putin will sich mit seiner Syrien-Intervention wieder als Grossmacht positionieren.

Iran

Syrien ist für den Iran von strategischer Bedeutung, und der Iran ist Syriens einziger Verbündeter in der arabischen Welt. Teheran schickte schon früh Milizen nach Syrien, um den Sturz Assads zu verhindern. Ziel ist, den Einfluss vom Irak über Syrien bis zum Libanon zu etablieren – um diese Stellung zu sichern, arbeitet der Iran am Aufbau fester Stützpunkte in Syrien.

Türkei

Die Türkei unterstützt seit Beginn des Konflikts die Freie Syrische Armee und Rebellengruppen im Kampf gegen Assad – und paktierte gleichzeitig mit radikalen Islamisten. Präsident Erdogan fordert den Sturz Assads und geht seit Anfang Jahr auch gegen kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) vor, die eng mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden sind. Innenpolitisch stärken diese Offensiven Erdogan – er strebt 2019 seine Wiederwahl an.

Golfstaaten

Neben der Türkei waren die Golfstaaten (Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar) die wichtigsten Rebellenunterstützer. Besonders Katar kämpfte gegen radikale Islamisten und den syrischen Al-Kaida-Ableger. Saudi-Arabien ist heute vor allem an der Eindämmung seines schiitischen Rivalen Iran interessiert und sorgt sich, dass Syrien dauerhaft unter Irans Einfluss gerät.

USA

Die USA wollen vor allem gegen den IS vorgehen und ihn vernichten. Seit 2014 flogen die Amerikaner in einer internationalen Koalition mit Grossbritannien und Frankreich Luftangriffe gegen IS-Stellungen. Die USA unterstützen die syrische Kurden im Nordirak (YPG) mit Waffen für den Kampf gegen Dschihadisten. Auch wenn Donald Trump kürzlich einen Abzug aus Syrien in Aussicht stellte, werden die USA wohl auch nach dem Krieg ihre Truppen in Syrien halten, um Irans Einfluss einzudämmen und sich ein Mitspracherecht bei der Nachkriegsordnung zu sichern.