1920:
Fotomotiv

Der Eisbär war als Fotomotiv in den 1920er-Jahren bereits beliebt. Allerdings waren das nur Menschen im Eisbären-Kostüm. Meistens in deutschen Bade- und Kurorten wurde damit etwas dazuverdient. Der Franzose Jean-Marie Donat sammelt solche Fotos und vermutet, dass sich der Trend durch zwei Mitarbeiter des Berliner Zoos verbreitete, die in Eisbär-Kostümen die Besucher in der Warteschlange belustigten.

1960:
Tiefpunkt

1960 ist der weltweite Bestand der Eisbären auf dem historischen Tiefpunkt. Laut Schätzungen gabs lediglich 5000 Eisbären. Erst 1970 wurde ein Jagdverbot erlassen, wodurch sich die Eisbären-Population erholte – bis zu einem erneuten Rückgang in den 1990er-Jahren. Grund ist dieses Mal nicht die Jagd, sondern das Schmelzen der Polkappen.

1987:
Lars der kleine Eisbär

Ab 1987 erobert ein kleiner, herziger Eisbär die Herzen der Kinder – und ihrer Eltern und Grosseltern. «Lars der kleine Eisbär» von Hans de Beer kommt als Bilderbuch und Fernsehsendung in die Kinderzimmer. 2001 erhielt die knuddelige Zeichentrickfigur auch einen eigenen Film.

2004:
Welttag des Eisbären

Seit 2004 feiern amerikanische Zoos am 27. Februar den Welttag des Eisbären, um auf die Bedrohung des Lebensraumes des selten gewordenen Tieres aufmerksam zu machen. Verschiedene internationale Natur- und Tierschutzorganisationen haben diesen Tag inzwischen anerkannt. Für Eisbären im Zoo lohnt sich der Tag besonders: Sie bekommen an diesem Tag eine Extraportion Fisch.

2006:
Status gefährdet!

Seit 2006 ist der Eisbär auf der roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet eingestuft. Sie verlangt, dass die Arktis-Anrainer Russland, USA, Kanada, Norwegen und Dänemark die illegale Jagd auf Eisbären besser bekämpfen.

2007:
Medienstar Knut

Noch nie hat ein einzelnes Tier so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen wie das Eisbärbaby Knut im Berliner Zoo. Pfleger Daniel Dörflein zog das von der Mutter verstossene Tierbaby gross und wurde dank seiner liebevollen Pflege für das Tier selbst zur Berühmtheit. Knut flog sogar in seine eigentliche Heimat und liess sich mit Filmstar Leonardo DiCaprio für eine Frontseite des US-Magazins «Vanity Fair» am Nordpol fotografieren.

2011:
Knuts Drama

Der tragische Tod von Knut erschütterte seine Fans in der ganzen Welt. Woran er starb, war lange ein Rätsel. Erst umfangreiche Untersuchungen zeigten: Es war nicht das gebrochene Herz des kleinen Eisbären, wie Romantiker vermuteten. Der erst vierjährige Bär litt unter einer Virusinfektion, die sein Gehirn entzündete. Sein Ziehvater Daniel Dörflein war bereits 2008 an einem Herzinfarkt gestorben.

2012:
Älter als vermutet

2012 fanden Forscher in Frankfurt anhand des Erbguts von Eis-und Braunbären heraus, dass Eisbären schon seit 600'000 Jahren existieren. Die Spezies ist somit vier- bis fünfmal älter, als man bis zu diesem Zeitpunkt glaubte.

2018:
Der Werbeträger

Ganz aktuell ist der Eisbär Teil der neuen Werbestrategie des Getränkeherstellers Rivella. Er ist auf dem neuen Erfrischungsgetränk «Urs» mit Krone, Hut, Maske oder Schnauz zu sehen. «Eisbär statt Kater» lautet der Slogan, der den Umsatz dank der Beliebtheit von Eisbären steigern soll.